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Natürliche Verweildauer contra technischer Sauerstoff-Super-Dröhnung.

 Die Gesamt-Klär-Familie:

Allen Systemen gemeinsam ist eine mechanische Vorklärung, in der Feststoffe durch die Schwerkraft ausgelagert werden. In Abhängigkeit der Art der nachfolgenden biologischen Nachbehandlung gehen hier die Anforderungen an die Vorklärung weit auseinander. Systeme mit Belebtschlamm-Rückführung stellen hier wesentlich geringere Anforderungen als Tropfkörper-Anlagen oder naturnahe Abwasserbehandlungs-Systeme.
Die nachfolgende biologische Nachklärung ist keine "Verlängerung" der Vorklärungs-Mechanismen. 
Es geht es um etwas vollkommen anderes: Hier werden durch Bakterien Kohlenstoff-Verbindungen abgebaut. (Das könnte der aufnehmende Bach oder Fluß natürlich auch, aber nur unter Sauerstoff-Verbrauch, der der Biozönose der Bachflora natürlich entzogen würde).
In Abhängigkeit der Reinigungsklassen geht es dann auch noch Stickstoffen und dem Phosphor " an den Kragen". Natürlich kann man Stickstoff (N) und Phosphor (P) als chemische Grundelemente nicht aufspalten, aber ihre "unbequemen" Verbindungen (z.B. Ammonium-Stickstoff, Ammoniak, Nitrit, Nitrat,  Phosphat).

Jedes System der biologischen Nachklärung hat seine Berechtigung, und sei es nur aus Platzgründen.
In jedem Fall ist es eine Kopie natürlicher Vorgänge im Bach (Fluß).  (Biofilm, - analog den biologischen  Ablagerungen auf den Steinen am Bachboden und/oder als Belebtschlamm, - analog der Bakterien-Aktivität im sprudelnden Sauerstoff-reichen Bachwasser).

Aber es gibt entscheidende Unterschiede:

Bedenkt man jedoch, daß der Verdichter eines modernen SBR-Reaktors einer Kleinkläranlage (Belüftung, Beschickung, Klarwassserabzug und Förderung des Rücklauf-Schlammes) täglich über 9 Stunden läuft, dann ist der Gedanke an Ökologie in weiteste Ferne gerückt.
Nebenbei fallen bei gängigen Verdichtern mit 180 mbar Betriebsdruck mal locker über 400 kWh jährlich an Stromkosten an.
Spannt man das Netz weiter und rechnet den Austausch von Pumpen, Luftfiltern, Beschickungshebern, Tellerbelüftern usw. usw. hoch, dann ist die ganze Sache eigentlich gar nicht mehr so harmlos.

Um das Argument  eines möglichen Platzmangels kommt man nicht herum. Da muß man dann schon die Technik zur Hilfe nehmen.
Aber damit ist man eigentlich schon am Ende der technischen Argumentationskette für die weit verbreiteten herkömmlichen Kleinklär-Systeme angelangt.

Das verkannte Genie: Naturnahe Abwasserbehandlung durch Pflanzenkläranlagen

 Wichtigste "Eingangsgröße" in das Pflanzenklärbeet ist der Ablauf einer sehr guten Vorklärung
(3 Kammer Ausfaulgrube) mit AFS-Werten (AFS=abfiltrierbare Stoffe) von < 100 mg/L, um auf Dauer Kolmation (Verstopfung) zu verhindern.
Diese 100 mg/L sind mit einer 3-Kammervorklärung in der Regel leicht zu schaffen.
Wenn es denn in extrem seltenen Fällen sein muß, kann man immer noch einen Ring - als Emscherbrunnen ausgestaltet -, nachschalten, um dann mit Sicherheit Werte von deutlich < 100 mg/L zu bekommen.

Stromverbrauch und technische Verschleißteile summieren sich zu Null €.

Hat man Probleme mit einem möglichen Höhenunterschied zum aufnehmenden Fließgewässer, dann genügt eine kleine Hebepumpe im Ablauf- und Probeentnahme-Schacht von einigen Minuten Laufzeit am Tag.

Was steckt hinter dem "Geheimnis" einer Pflanzenkläranlage?
Naja, - auf alle Fälle mal kein Geheimnis. Betrachtet man den Durchlässigkeitsbeiwert KfA (Arbeitsblatt DWA-A 262)des Filtermaterials von 1*10 exp. -4 m/Sek. (0,1 mm/Sek), dann wird klar, daß die ganze Sache über eine (natürlich) lange Verweildauer im Pflanzen-Klärbeet funktioniert. Bei einer Mindestlänge von 3 m ist das Abwasser dann nach erst 8,33 Stunden am anderen Ende des Pflanzen-Klärbeetes angelangt.
Genügend Zeit für die Bakterien, ihre Arbeit zu machen. Ohne stromverbrauchenden "Turbo-Lader".
Dieser geforderte Durchlässigkeitsbeiwert wird durch eine enggestufte, definierte Korngrößenverteilung (durch eine unabhängige Prüfstelle nachgewiesen), erreicht.
Schlechte Beispiele für Pflanzen-Klärbeete rühren wahrscheinlich von der Unkenntnis dieser Zusammenhänge her.

 

Ingenieur- und Gutachterbüro Clever  | info@clever-energieberatung.de